Fachbibliothek Rechtswissenschaft
Bereich Antike Rechtsgeschichte und Papyrusforschung
Standortnummer: 0311
Kontakt:
Professor-Huber-Platz 2
80539 München
Telefon (Bibliotheksaufsicht): +49 (0)89 / 2180 - 1477
Telefon (Organisation): +49 (0)89 / 2180 - 2033 oder -3084
E-Mail: rechtswissenschaft@ub.uni-muenchen.de
Öffnungszeiten
Montag - Freitag: 9:00 - 18:00
Verkehrsanbindung
U3, U6, Bus 153, 154, Haltestelle Universität
Lageplan
Zur Bibliothek mit dem LMU Raumfinder
Übersichtsplan der Bibliotheksräume mit Aufstellungssystematik
weitere Informationen finden Sie unter: FB Rechtswissenschaft
1. Recherchemöglichkeiten
Bibliotheksrecherche im Bestand des Leopold-Wenger-Instituts, Abt Antike:
- OPAC der Universitätsbibliothek
- Aufsätze/Separata: Webseite des BSB Projekts Propylaeum
(Bei Aufruf über diesen Link ist die Datenbank LWI schon ausgewählt) - herkömmliche Recherchemöglichkeiten in Zettelform - veraltet (in Raum V 328, 3. OG):
Alphabetischer Katalog, Zeitschriftenkatalog, Standortkatalog, Separatakatalog
Zeitschriftenrecherche
-
Zeitschriftenliste (Auswahl des Institutsbestands) bzw.
-
ZDB = OPAC der Zeitschriftendatenbank (vollständiger Nachweis des Bestands)
(Suchen Sie nach der erfolgreichen Titelrecherche im OPAC der ZDB anschließend bei den Besitznachweisen unter Region Bay das Sigel 19 (= Universitätsbibliothek München) und dort das Sigel 0311 (=Leopold-Wenger-Institut für antike Rechtsgeschichte)).
Liste der vorhandenen Papyruseditionen
Erstellt von Dr. Claudia Kreuzsaler (claudia.kreuzsaler@univie.ac.at) unter Verwendung von: Oates / Bagnall / Clackson / O'Brien / Sosin / Wilfong / Worp, Checklist of Greek, Latin, Demotic and Coptic Papyri, Ostraca and Tablets.
Mit "»" gekennzeichnete Werke finden sich nicht in der Checklist.
Mit "»»»" gekennzeichnete Werke sind in der Checklist unter "series" aufgeführt.
- Papyruseditionen (Stand: März 2014, pdf-Format)
andere Sonderbestände
Bitte beachten Sie auch folgende Angebote:
- ViFaRecht (Virtuelle Fachbibliothek Recht - Berlin)
-
Schneller Sucheinstieg in Katalogen und Datenbanken zum Altertum (in Auswahl)
- Propylaeum (Virtuelle Fachbibliothek Altertumswissenschaften)
- Digitale Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt a. M. (Projekt "Juristische Zeitschriften des 19. Jahrhunderts" und "Digitalisierungsprojekt Privatrecht")
- DigiZeitschriften Open Access
2. Hinweise für Benutzer
- Benutzungsmöglichkeiten: Präsenzbibliothek mit Leseplätzen
- Technische Austattung:
kostenloser Buchscanner in Raum T328 in der Dachschräge
Hinweis: Es wird ein eigenes Speichermedium benötigt.
Eine Auflistung der Kopierer in der näheren Umgebung finden Sie hier.
3. Bestandsbeschreibung
Die systematische Aufstellung der Fachbibliothek Rechtswissenschaft im Bereich Antike Rechtsgeschichte und Papyrusforschung können Sie der folgenden Tabelle entnehmen. Einige Signaturgruppen sind mit Verknüpfungen versehen. Darüber gelangen Sie zu der Feingliederung der Signaturgruppe. Ansonsten sind die Bücher in alphabetischer Ordnung nach dem Nachnamen des Autors aufgestellt.
Nummer | Bezeichnung |
---|---|
I | Rechtsquellen |
Ia | Auswahlsammlungen von Rechtsquellen, auch thematisch |
Ib | Hilfsmittel zur Benutzung der Quellen |
Ic | Übungstexte / Digestenexegese |
II | Literarische Quellen : Antike Autoren |
IIa | Thematische Auswahlsammlungen (überwiegend) aus antiken (griechischen und lateinischen) Autoren |
IIb | Hilfsmittel zur Benutzung der Sammlung: Autorenverzeichnisse, Kataloge, Repertorien, Editionslisten, Konkordanzen, Kataloge |
III | Lateinische und Griechische Inschriften |
IIIa | Überregionale Sachcorpora und thematische Sammlungen |
IIIb | Regionale Corpora und Sammlungen |
IIIc | Epigraphik |
IIId | Epigraphische Literatur und Reiseberichte |
IV | Papyri und Ostraka |
V | Lehr- und Handbücher zur römischen Rechtsgeschichte und Quellenkunde |
VI | Monographien zur römischen Rechtsgeschichte und Quellenkunde |
VII | Lehr-, Handbücher und Einzeldarstellungen zum römischen Privatrecht |
VIII | Allgemeine Lehren |
IX | Schuldrecht |
X | Sachenrecht |
XI | Familienrecht |
XII | Erbrecht |
XIII | Römischer Zivilprozess |
XIV | Römisches Strafrecht und römischer Strafprozess |
XV | Römisches Staatsrecht (einschließlich Verwaltung) |
XVI | Byzantinische Rechtsgeschichte |
XVII | Mediävistik und neuere Privatrechtsgeschichte |
XVIII | Deutsche Rechtsgeschichte |
XIX | Kirchenrecht (alphabetisch sortiert) |
XX | Ägyptisches Recht |
XXI | Altgriechisches Recht (alphabetisch sortiert) |
XXII | Juristische Papyrologie |
XXIII | Papyrologische Literatur (alphabetisch sortiert) |
XXV | Keilschriftrecht |
XXVI | Sekundärliteratur zur Assyriologie I (Rechtsgeschichte) |
XXVII | Sekundärliteratur zur Assyriologie II (Archäologie, Geschichte) |
XXVIII | Hilfsmittel zur Assyriologie |
XXIX | Hethitologie |
XXX | Sonstiger Orient |
XXXI | Periodica und Festschriften |
XXXII | Rechtsvergleichung und vergleichende Rechtsgeschichte |
XXXV | Zeitschriften (und Serien) zur antiken und neueren Rechtsgeschichte, Papyrologie und Epigraphik, Byzantinistik, Philologie, sowie zur Alten Geschichte |
XXXVI | Festschriften, Gesammelte Schriften, Sammelschriften |
XXXVII | Hilfsmittel |
XXXVIII | Allgemeine geschichtliche Darstellungen (Literatur-, Wirtschafts-, Kultur- und Religionsgeschichte) |
XXXIX | Kirchengeschichte und vergleichende Religionswissenschaft |
XL | Griechisch-römischer Kulturbereich |
XLI | Miscellanea |
XLII | Antike Wirtschaftsgeschichte |
LI | Geltendes Recht und Entscheidungssammlungen |
LX | Antike Philosophie, Naturwissenschaft und Mathematik |
LXI | Spätere Philosophie |
LXII | Rechtsphilosophie |
LXIII | Logik, Kybernetik, Rhetorik, Sprachphilosophie, sonstige Sprachwissenschaft |
LXIV | Allgemeine und spezielle Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsgeschichte, Hemeneutik |
LXV | Allgemeine Staatslehre und Staatsrecht |
LXVI | Allgemeine Rechtslehre und Rechtstheorie |
LXVII | Rechtslogik |
LXVIII | Rechtssoziologie, -anthropologie und -ethnologie, politische Funktion des Rechts |
LXIX | Soziologie, Anthropologie, Ethnologie, Politik, Wirtschaft |
LXX | Methoden der Geschichtswissenschaft, Geschichte als Wissenschaft, Geschichtsphilosophie, Geschichtsschreibung (Historiographie) |
LXXI | Methoden der Rechtsgeschichte (vgl. LXX), Aufgaben des Rechtshistorikers, Probleme des Unterrichts |
4. Bestandsgeschichte
Die Abteilung A des Leopold Wenger-Instituts für Rechtsgeschichte wurde 1956 von Wolfgang Kunkel unter dem Namen "Leopold Wenger-Institut für Antike Rechtsgeschichte und Papyrusforschung" an der Juristischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München ins Leben gerufen. Dem war der Tod Leopold Wengers (1874-1953) und der Ankauf von dessen reichhaltiger Bibliothek (ca. 6.000 Bände) vorausgegangen. Unter Förderung durch den Ministerialrat Johannes von Elmenau beim Bayerischen Kultusministerium konnte damals aus Mitteln des Freistaats Bayern sowie der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität München e.V. (Münchener Universitätsgesellschaft) der Grundstock des Bibliotheksbestandes geschaffen werden. Hinzu kam der Erwerb der erhalten gebliebenen Bestände der Bibliothek des früheren Lehrstuhlinhabers Mariano San Nicolò, die wegen ihrer damals kaum beschaffbaren keilschriftrechtlichen Werke von herausragender Bedeutung waren.
Die Institutsbibliothek baute auf dem rechtsgeschichtlichen Programm von Leopold Wenger auf, der als Schüler von Ludwig Mitteis im Jahre 1909 in München erst ein "Seminar für Papyrusforschung", dann ein "Institut für Papyrusforschung und antike Rechtsgeschichte" begründet und seit 1915 zusammen mit Walter Otto und Mariano San Nicolò eine Schriftenreihe zur Papyrusforschung betreut hatte. Das fernere Ziel war die Konzeption einer Rechtsgeschichte der alten Kulturen des Mittelmeerraums und des angrenzenden Orients. Wenger wirkte 1909-1926 sowie 1927-1935 in München. Der Bücherbestand des Instituts aus dieser Zeit ist trotz teilweiser Auslagerung (1944) durch Kriegseinwirkungen restlos vernichtet worden, ein nach 1945 an San Nicolò aus den USA übersandter kleinerer Stiftungsbestand hatte infolge illegaler Umleitung ins Ausland seinen Bestimmungsort nicht erreicht.
In den 60er bis 80er Jahren des Aufbaus konnte - mit dankenswerter Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft - der Grundbestand auf etwa das Dreifache vergrößert werden. Bedeutenden Zuwachs erfuhren dabei die Sammelbereiche der literarischen Quellen, der Epigraphik, des jüdischen Rechts und der Methodenkunde, entsprechende Vergrößerungen die übrigen.
Großer Wert ist von Anfang an darauf gelegt worden, dass die Bibliothek als Handbibliothek zum gelehrten Gebrauch sachlich zusammengestellt und zu unmittelbarer Benutzung dienlich ist. Sie ist daher auch räumlich mit Arbeitsplätzen verbunden. Wissenschaftler aus aller Welt zählen zu den Gästen und Benutzern. Die Attraktivität der Bibliothek für die internationale antikrechtliche Forschung beruht auch auf ihrem Präsenzcharakter.
Der ehemalige Bestand von Originalpapyri wurde der Bayerischen Staatsbibliothek gegen Gewährung von Besichtigungsrechten der Papyri überlassen.
2022 schloss sich die Bibliothek mit weiteren Institutsbibliotheken der juristischen Fakultät zur Fachbibliothek Rechtswissenschaft zusammen.
5. Allgemeines
Die Präsenzbibliothek besitzt 43.058 Bände, 74 fortlaufende Zeitschriften und Serien, ca. 130 Mikrofilme bzw. -fiches, ca. 55.500 Separata sowie die derzeit vorhandenen Datenbanken zum antiken Recht. Sie enthält ca. 1300 Bände aus der Zeit vor 1900, darunter 50 aus dem 16.-18. Jhdt. Die Bibliothek erschließt sämtliche primären Quellentexte, einschließlich literarischer Texte, Papyri und epigraphischer Zeugnisse. Sie versucht, die juristisch-dogmatische Literatur zur Antike möglichst vollständig zu erfassen und durch ausgewählte Werke zu historischen, philosophischen, ökonomischen und sozialen Aspekten der Antike zu ergänzen. In dieser Kombination von umfassenden Quellensammlungen und Sekundärliteratur, nicht nur zum römischen Recht, sondern auch zu den anderen antiken Rechtsordnungen, ist sie einzigartig und als weltweit größte und führende antikrechtliche Spezialbibliothek anerkannt. Daher zählt sie zu den wenigen von der DFG geförderten geisteswissenschaftlichen Spezialbibliotheken.
(Weitere Sondersammelgebiete der DFG sind u.a.: Rechtwissenschaft und Klassische Altertumswissenschaft.)